Corinthium Aes. Das schwarze Gold der Antike
– die Seele einer Nacht voller Magie.
Sein Schimmer klar und rein, seine Farbe mystisch und geheimnisvoll.
Schon vor tausenden von Jahren stand dieses Metall als Symbol für sündhaften Luxus. Und tatsächlich ist Gold – seit jeher das bedeutsamste aller Edelmetalle – ebenfalls ein Bestandteil dieser fast vergessenen und kaum noch zu findenden Legierung.
Corinthium aes ist eine einzigartige Metalllegierung, die durch ihre tiefschwarze Farbe und ihren besonderen Schimmer besticht. Die Besonderheit Ihres Wesens lag und liegt in der erlesenen Komposition edler Metalle wie Gold, Silber und Kupfer. Schon in der Antike wurde Corinthium aes so sehr geschätzt wie reinstes Gold. Bis in die Gegenwart ranken sich Geheimnisse und Legenden um den Ruhm und den Glanz des einst so begehrten schwarzen Goldes. Bereits Pharaonen und Hohepriester antiker Hochkulturen liebten seine mystische Aura und schätzten Eigenschaften bei der Herstellung heiliger Figuren und Statuen.
Heute, in unserer modernen Zeit, sind es dagegen die Ausdauer, die Leidenschaft und das handwerkliche Wissen des Goldschmiedemeisters Markus Eckardt, die das antike Gold wieder aufleben lassen. Mit viel Liebe zum Detail werden in der Schmiede Schmuckstücke in vielfältigen Mustern nach dem Vorbild antiker Modelle gestaltet, gleichzeitig aber auch moderne, trendige oder zeitlose Formen hergestellt.
(Text: Paul-Richard Frank)
Corinthium Aes trifft auf japanische Schmiedekunst
Ungewöhnliche Metalle und Legierung haben Markus schon immer sehr interessiert. So stießen wir schon recht früh auf Corinthium aes, das "Schwarze Gold der Antike".
Corinthium Aes ist eine selten verwendete Kupfer-Legierung mit verschiedenen Beimischungen. Verwendung fand diese Legierung in der Antike im alten Ägypten, hauptsächlich zur Herstellung von Statuen und Luxusartikeln. In dieser Zeit war Corinthium Aes, auch "Korinthisches Erz" genannt, Inbegriff des sündhaften Luxus. Glaubt man Plinius, so war in dieser Zeit dieses Material wertvoller als Gold.
Das Interessante an dieser Legierung ist die tiefschwarze Patina, die durch Luftsauerstoff und Schweiß gebildet wird. Beim Tragen von Schmuckstücken färbt sie sich durch den Hautschweiß des Trägers in Idealfall immer wieder selbst nach. Allerdings kann sich die Haut durch den Abrieb bei manchen Menschen ebenfalls dunkel färben, weshalb wir bei den Schmuckstücken meistens einen Innenring verwenden und die zur Haut oder Kleidung gewandte Seite aus Edelmetallen herstellen.
Nach vielen Experimenten erreichen wir mittlerweile eine schöne tiefschwarze Färbung, die einen starken Kontrast zu Gold oder Brillanten bildet. "Das Färben ist eine sehr komplexe Technologie, die auch heute noch nicht vom chemischen Fortschritt erreicht wurde. Färben von Kupfer erfordert wie kein anderes Oberflächenbehandlungsverfahren großes handwerkliches Geschick, verbunden mit langer praktischer Erfahrung." (Zitat aus dem Buch "Kupfer" des Deutschen Kupfer Institut).
Diese tiefschwarze Farbe ist für Mokume Gane sehr interessant, weshalb wir schon vor einigen Jahren mit Corinthium Aes experimentiert haben.
Unser Corinthium Aes-Blech als Rohmaterial
Punziert wird Corinthium Aes mit Hieroglyphen.
Die drei Zeichen des Stempels sind in etwa folgendermaßen zu lesen:
Links - Schmelztiegel mit Feuer - sinnbildlich für schmelzendes Kupfer
Mitte - Bild eines Tropfens, der in den Tiegel fällt - sinnbildlich für Zinn, das Kupfer zu Bronze legiert
Rechts - Symbol für einen brennenden Holzscheit - als Synonym für die schwarze Farbe der Legierung.
Zusammen ergibt sich der Name "Schwarze Bronze" - also Corinthium Aes.
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