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Schmuck-Unikate in japanischer Schmiedekunst
   

Die Perle

Schönheit aus dem Meer.

„Als der erste Tropfen des Regens aus den Wolken herab fiel in den unermesslich blauen Ozean, war er so winzig, dass er von den Wellen überrollt wurde, und er rief klagend: "Wie unscheinbar und klein bin ich in diesem weiten Raum." Und die wogende See antwortete: „Deine Bescheidenheit ehrt Dich, kleiner Wassertropfen. Du sollst dafür belohnt werden. Ich werde Dich in einen Tropfen des Lichts verwandeln – Du wirst das Reinste aller Juwelen sein, die Königin unter allen, und Du wirst Macht haben über die Frauen." Und so war die Perle geboren...“

Schon vor über 4000 Jahren gab es in China einen regen Perlenhandel. Die älteste bekannte Perlenkette fanden Forscher im Sarkophag des persischen Königs Susa. Sie ist rund 4300 Jahre alt.
Bei den Griechen und Römern waren Perlen den Liebesgöttinen Aphrodite und Venus geweiht und galten als Symbol für Liebe, Freude und Glück. Als Insignien der Macht und Zeichen für Wohlstand und Reichtum schmückten Naturperlen weltliche und geistige Herrscher, Kaiser und Königinnen. Die Perser glaubten, Perlen seien Tränen der Götter.

Das Entstehen einer Perle war ein reiner Zufall und so ein seltenes Juwel der Natur zu finden ein einzigartiger Glücksfall. Tatsächlich nahm man noch bis ins 19. Jahrhundert hinein an, dass sich Tropfen, die in einer Mondnacht in eine Muschel hineinfallen, zu Perlen verfestigen. Schön, nicht wahr?

Auch die alten Römer schätzten Perlen außerordentlich, besonders als Prestigeobjekt und Symbol des Wohlstands. Seit der Eroberung Alexandrias gab es im antiken Rom allerdings solche Massen von Perlen, dass Gesetze gegen den Perlenluxus erlassen werden mussten. Nur hochgestellte Persönlichkeiten durften Perlen tragen. Nero zum Beispiel ließt die Wände seiner Sänften mit Perlen auslegen.

Besonders berühmt ist die Überlieferung von Plinius dem Älteren, der eine Wette zwischen Kleopatra und Ihrem Geliebten Marcus Antonius beschreibt. Sie sollen gewettet haben, wer von ihnen das teuerste Bankett ausrichten könne. In einem Anfall von Übermut verkündete die letzte Königin Ägyptens, dass sie in der Lage sei, mit einer Mahlzeit 60 Millionen Sesterzen (dem heutigen Gegenwert von ca. 6 Millionen Euro) zu verspeisen.
Als lediglich eine Schale Essig für Kleopatra serviert wurde, wunderte sich Markus Antonius, wie sie wohl diese Wette gewinnen wollte. Daraufhin löste Kleopatra einen ihrer Perlenohrringe und ließ ihn in dem Essig versinken. Die Perle löste sich in der stark säurehaltigen Lösung auf, Kleopatra trank den Essig und gewann so ihre Wette.


Wegen ihrer rätselhaften Herkunft schrieb man der Perle sogar medizinische Wirkung zu. Im Mittelalter wurden Perlen deshalb zu Pulver zermahlen und in Zitronensaft oder Essig aufgelöst. Das so genannte „Aqua perlata” sollte fröhlich und mutig stimmen. In Europa wurde über Jahrhunderte hinweg Perlenmilch hergestellt, es gab Perlenpuder und Perlenschminke aus zermahlenen Flußperlen.

Perlen wurden auch zum Weissagen der Zukunft benutzt. Dafür gibt es sogar einen Namen: Margaritomantik.

Sogar heute noch gilt im asiatischen Raum Medizin aus Perlen als Mittel gegen Fieber, Augenkrankheiten, Entzündungen und Magersucht.

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Echte Perle - Zuchtperle?

Was ist der Unterschied zwischen einer echten Perle und einer Zuchtperle?   

In der Natur entsteht eine Perle in der Muschel durch Eindringen eines Fremdkörpers. Weil das dem Zufall überlassen ist, enthalten nur wenige Muscheln eine Perle und noch weniger enthalten Perlen mit einer guten Qualität. Perlen, die auf diese natürliche Weise - also ohne Einfluss des Menschen- entstanden sind, das sind die echten Perlen.

Zuchtperlen dagegen werden - wie der Name schon sagt - gezüchtet. Das heißt, das in der Natur zufällige Eindringen eines Fremdkörpers in die Muschel wird bei der Zuchtperle vom Menschen übernommen. Erfunden haben´s die Japaner, wobei Kokichi Mikimoto als der "Vater der Zuchtperlenindustrie" in Japan gilt. Japanische Zuchtperlen entstehen im Salzwasser und haben einen Kern. Die ersten Zuchtperlen gab es Anfang der zwanziger Jahre.

Süßwasserzuchtperlen werden in Süßwassermuscheln gezüchtet und sind kernlos. "Biwaperlen" sind japanische Süßwasserzuchtperlen aus dem Biwasee. 1972 wurden erstmals chinesische Süßwasserzuchtperlen auf einer Messe angeboten, heute sind sie massenhaft verbreitet und es gibt sie in allen erdenklichen Formen.

 


Bedeuten Perlen Tränen?

Es gibt einige Erklärungen für diesen Ausspruch (siehe oben die lieben Perser mit den Tränen der Götter). Für mich ist das hier der glaubwürdigste Grund: 

In früheren Zeiten verbot das Protokoll der meisten europäischen Königshäuser bei Hof- oder Staatstrauer jede Art von Schmuck mit Edelsteinen, erlaubte aber das Tragen von Perlen. So trug Königin Elisabeth bei der Beerdigung von Winston Churchill als einziges Schmuckstück ein Perlencollier. Mit Unglück für die Trägerin der Perlen hat das also nichts zu tun.

 

 

 

 

 

 

 


 

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