Unsere Edelmetalle und Farben für Mokume Gane
Mokume Gane lebt nicht nur durch seine außergewöhnlichen Muster, sondern auch durch die verwendeten (Edelmetall-) Farben. Deshalb spielen Legierungen für das Aussehen unserer Schmuckstücke eine ganz entscheidende Rolle.
Für die Schichtungen von Mokume Gane lassen sich zahlreiche Legierungen* mit unterschiedlichen Farben verwenden. (Die Erläuterungen zu diesem Begriff finden Sie am Ende dieser Seite)
Um einen Block herzustellen, der das Ausgangsmaterial für unsere Trauringe und Schmuck bildet, schichten wir die Edelmetall-Bleche mit unterschiedlichen Farben aufeinander und verschweißen sie miteinander. Die Herstellung dieser Barren machen wir komplett selbst: wir verschweißen auf traditionelle Weise mit offener Flamme in unserer Goldschmiede-Esse. Das ermöglicht uns eine große Vielfalt an Mustern und Farbkombinationen für unsere Schmuckstücke.
Damit das Feuerverschweißen funktioniert, müssen die Schmelzpunkte der Metalle zusammenpassen. Das heißt, wir brauchen zumindest eine Legierung mit einem niedrigeren Schmelzpunkt, die die Legierungen mit höherem Schmelzpunkt miteinander verbindet.
Der Ausdehnungs-Koeffizient der Metalle ist auch ein sehr wichtiger Faktor für die nachfolgende Bearbeitung.
Hochwertiges Material, hochwertiges Produkt und Nachhaltigkeit.
In den letzten Jahren sind die Verfahren der Schmuckherstellung und vor allem die Abbaubedingungen von Edelmetallen und Edelsteinen durch eine Vielzahl sozialer und ökologischer Konflikte ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt.
Da wir schon immer großen Wert auf die Herkunft unserer edlen Rohstoffe gelegt haben, haben wir von Anfang an für unsere Schmuckstücke recycelte Edelmetalle verwendet. Das finden wir am besten, denn nirgendwo sonst sind die Anforderungen und Auflagen für Edelmetall-Recycling so hoch wie in Deutschland. Umweltschonend und ohne Kinderarbeit.
Denn bereits geförderte und wiederverwendbare Edelmetalle gibt es mehr als genug.
Unsere Legierungen

Wir verwenden Goldlegierungen ausschliesslich mit hohen Feingehalten**.
Der geringste Feingehalt ist 585/000, die meisten liegen im Bereich 750/000 und 900/000.
Möglich sind Farbkombinationen aus verschiedenen Farbgoldlegierungen, wie zum Beispiel
- Gelbgold in unterschiedlichen Feingehalten
- Orangegold
- Grüngold
- Helles Weißgold
- Champagnergold
- Dunkles Weißgold D900
- Rotgold
Oft in Verbindung mit
Silber lässt sich sehr gut verschweißen und bringt mit seinem hellen, fast weißen Aussehen die Farben der anderen Edelmetalle regelrecht zum Leuchten. Zusätzlich können wir die Oberfläche der Schmuckstücke ätzen, wenn Silber in den Lagen des Schichtblocks enthalten ist. Dadurch entsteht eine Struktur: Das Silber liegt etwas vertieft, die übrigen Metalle bleiben stehen. Muster und Farben sind jetzt besonders gut zu sehen.
Silber kann auch geschwärzt (oxidiert) werden. Damit entsteht ein starker Kontrast, der sich jedoch mit der Zeit wieder abreibt.
Dazu finden Sie einen Artikel in unserem Blogbereich: Geschwärztes Silber - ein toller Kontrast
Weitere Legierungen
- Mujodogane ist eine Legierung, die von uns speziell für Mokume Gane entwickelt wurde und für die wir ein Patent besitzen.
Wir verwenden Mujodogane für Mokume Gane Schmuck oder Partnerringe. Für Trauringe, die einer starken Beanspruchung über einen sehr langen Zeitraum unterliegen, ist diese Legierung auf Dauer zu weich.
- Platin für die Herstellung von Mokume Gane zu verwenden ist ebenfalls möglich, stellt aber ganz besondere Anforderungen und ist beim Feuerverschweißen sehr schwierig zu verarbeiten. Deshalb haben wir unsere eigene Weißgoldlegierung D900 entwickelt, die den gleichen dunklen Grauton besitzt wie Platin, sehr hochwertig ist und sich hervorragend zu Mokume Gane Schmuck verarbeiten (und tragen) lässt.
- Palladium verwenden wir in der Regel nicht, da es für das Feuerverschweißen nicht die optimalen Eigenschaften besitzt. Wir haben Palladium ausprobiert und einige Schmuckstücke damit hergestellt. Das brachte uns später auf die Idee, eine eigene Legierung zu entwickeln, mit besseren Eigenschaften und edlerem Aussehen. Heute verwenden wir ausschliesslich unsere dunkle Weißgold-Legierung.
- Die Verwendung traditioneller japanischer Legierungen, wie zum Beispiel Shakudo, Shibuichi oder das (Arsen-haltige) Kuromido sind zwar möglich, spielen jedoch bei der Herstellung von Schmuck keine große Rolle, da sie wie Kupfer zum Tragen nicht gut geeignet sind. Sie sind eher für Dekorationsgegenstände wie zum Beispiel Schalen und Objekte interessant.
- Kupfer wird zum Erlernen und Üben der Mokume Gane Technik verwendet, da es sich gut verarbeiten lässt und sehr preiswert ist. Als Legierungsbestandteil ist Kupfer unersetzlich. Pur jedoch ist Kupfer für Schmuck nicht gut geeignet (insbesondere nicht für Ringe, wegen des ständigen Kontaktes mit der Haut), denn es besitzt die Eigenart, sich mit der Zeit aus dem Metallgefüge herauszulösen. Außerdem hat es die Neigung, schwarz auf die Haut abzufärben.
* Was ist eine Legierung? Da sich Edelmetalle in ihrer Reinform nicht zur Schmuckherstellung eignen, weil sie zu weich sind, oder wenn sie eine andere Farbe erhalten sollen, werden sie mit anderen Metallen vermischt. So verändern sich die Eigenschaften wie Farbe, Härte, Zähigkeit, etc.
Die am häufigsten verwendeten Metalle zum Legieren sind Silber, Kupfer und Palladium.
** Was ist der Feingehalt? Beim Legieren kommt es auf das Mischungsverhältnis der Feinmetalle an. Die Angabe des Feingehaltes zeigt an, in welchem Verhältnis das Edelmetall zu den beilegierten Metallen steht. Dabei wird von insgesamt 1000 Teilen ausgegangen. 585/000 bedeutet zum Beispiel, dass von 1000 Teilen 585 aus Feingold bestehen, die restlichen 415 Teile sind in der Regel Silber und Kupfer. Bei 750/000 sind es 750 Teile Feingold, 250 Teile entfallen auf Silber und Kupfer, bei 900/000 sind 900 Teile Feinmetall enthalten, 100 Teile sind beilegiert.
Für das Legieren von Weißgold oder Rotgold sind die Mischungsverhältnisse anders oder es werden andere Metalle beigefügt. Da die Farbe von Feingold immer gelb ist, muss, um eine bestimmte Farbe zu erreichen, ein andersfarbiges Metall zugegeben werden. Für Weißgold wird im Allgemeinen Palladium beigemischt, für Rotgold Kupfer.
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